Nasenbär

Das Nasenbärmännchen ist ein wahrer Einzelgänger. Ob in Venezuela, Argentinien, Kolumbien, Costa Rica oder Uruguay – auf seinen Pirschgängen durch die Tropenwälder Südamerikas legt der Pizote, wie der Bär hier genannt wird, an einem Tag bis zu 20 Kilometer zurück. Dabei bleibt er stets in der Nähe von Wasser, denn der Nasenbär ist ein hervorragender Schwimmer.

Hat der Nasenbär jedoch einmal ein Revier für sich entdeckt, verteidigt er es vehement gegen seine Artgenossen. Obwohl er so putzig aussieht, kann der Nasenbär ganz schön ungemütlich werden. Dringt ein anderer Nasenbär in seinen Lebensraum ein, droht er ihm zunächst. Dafür hebt er seine lange Nase in die Luft und grunzt vor sich hin. Zeigt sich sein Gegenüber davon unbeeindruckt, schnappt der Nasenbär mit seinem Mund nach dem Kontrahenten und beißt im Notfall zu. Auch natürliche Feinde des Nasenbären wie Greifvögel, Schlangen oder Pumas werden so in die Flucht geschlagen.

Doch seine charakteristische Nase nutzt der tagaktive Bär nicht nur, um Artgenossen und Feinde zu beeindrucken. Vielmehr dient sie als raffiniertes Werkzeug bei der Nahrungssuche. Dabei führt ihn nicht allein der Geruch auf die richtige Fährte. Mit Hilfe seiner langen und beweglichen Nase kann der gefräßige Bär im Erdboden nach Futter graben. Unter Steinen, Wurzeln und der Rinde alter Bäume wird er im warmen und feuchten Klima des Regenwaldes schnell fündig. Zu seiner Leibspeise gehören Beeren, Samen, Insekten und kleine Wirbeltiere. Als guter Schwimmer ernährt sich der bis zu sechs Kilogramm schwere Nasenbär auch von Fischen, Muscheln und anderen Meerestieren, die er mit seinen kräftigen Krallen auseinander nimmt. Er ist ein wahrer Allesfresser.