Braun-Pelikan

Der Braunpelikan (Pelecanus occidentalis), auch Brauner Pelikan oder – seltener –Meerespelikan genannt, ist ein großer Wasservogel, der an den Küsten Nord-, Mittel- und Südamerikas beheimatet ist und zur Familie der Pelikane (Pelecanidae) gehört.

Braunpelikane sind ausgezeichnete Schwimmer, ihr Gang auf Land erscheint jedoch unbeholfen. Ihre langen Flügel machen Braunpelikane zu äußerst ausdauernden und grazilen Fliegern, wobei Gruppen von Braunpelikanen häufig dabei zu beobachten sind, wie sie in Formationen knapp über der Wasseroberfläche fliegen.

Von insgesamt acht Pelikanarten ist der Braunpelikan gemeinsam mit dem – ihm nahe verwandten –Chilepelikan (P. thagus) die einzige, die im Sturzflug ins Wasser taucht, um Fische zu erbeuten. Darüber hinaus sind beide Arten auch die einzigen unter den Pelikanen, die ausschließlich in marinen Gewässern beheimatet sind und eine vorwiegend dunkle Gefiederfarbe aufweisen.

In den 1970er Jahren wurde der Braunpelikan in den Vereinigten Staaten unter Schutz gestellt, nachdem die Anreicherung von Pestiziden – insbesondere DDT– in der Nahrungskette den Stoffwechsel der Tiere störte und zu dünnschaligen Eiern mit hoher Zerstörungsrate führte. Durch die Schutzmaßnahmen und das Verbot von DDT im Jahr 1972 haben sich die Bestände so weit erholt, dass die Art von der IUCN inzwischen als nicht gefährdet eingestuft wird.

An Land und in flachem Wasser bewegen sich Braunpelikane in einem wankenden und unbeholfen erscheinenden Gang vorwärts, bei dem sie ihr Gewicht abwechselnd von einem auf das andere Bein verlagern.[3] Im langsamen Gang legen sie ihre Flügel an den Körper an, während sie ihre Flügel bei schnelleren Bewegungen vom Körper abspreizen, um das Gleichgewicht zu halten.

Beim Abheben vom Wasser heben die Tiere ihren Oberkörper an, damit ihre Flügel nicht die Wasseroberfläche berühren. Dabei verleihen sie sich durch das gleichzeitige Stoßen der Beine zusätzlichen Vorschub. Während des Abhebens strecken sie ihren Kopf nach vorne, wohingegen der Kopf während des Fluges nach hinten an die Schultern angelegt wird. Üblicherweise starten die Tiere ihre Flugbewegung gegen den Wind.

Im Flug nehmen Gruppen von Braunpelikanen eine V-Formation ein oder fliegen in einer Reihe. Dabei wechseln sich Flügelschläge mit Gleiten ab. Beim Flug über dem Meer gleiten die Vögel häufig dicht über der Wasseroberfläche, um auf diese Weise Energie durch den Auftrieb des Bodeneffekts zu sparen.

Bei der Landung spreizen Braunpelikane ihre Schwanzfedern und strecken beide Beine nach vorne. Ihre Füße mit den gespreizten Zehen dienen bei der Landung auf dem Wasser als Kufen. Landungen auf Land werden in einem steileren Winkel als auf dem Wasser durchgeführt.

Beim Schwimmen auf dem Wasser bewegen Braunpelikane abwechselnd ihre Beine. Auf diese Weise gelingt es ihnen selbst bei Tidenströmungen von 6 bis zu 10 km pro Stunde, ihre Position zu halten.